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Vegane Woche – Mittwoch

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Moment mal, “vegan” heißt ja nicht nur, keine tierischen Produkte zu essen, sondern überhaupt keine tierischen Produkte zu verwenden! Keine Lederschuhe und -jacken, keine Wolle. Keine Seide. Stattdessen Kunstfaser, Gummistiefel und Kunstleder. Hm. Da bekomme ich ein wirkliches Problem, denn ich liebe Naturfasern und versuche, Kunstfasern so weit wie möglich zu vermeiden. Gut, dann bleiben immer noch Baumwolle, Leinen und Bambusfaser, aber ich möchte trotzdem nicht auf Wolle verzichten. Kunstfaser auf der Haut bereitet mir Gänsehaut, auf dem Kopf (als Mütze) ganz besonders. Außerdem hat Kunstfaser einfach nicht dieselben isolierenden und trotzdem atmungsaktiven Eigenschaften wie Wolle. Außerdem müssen Schafe doch nicht sterben, wenn sie geschoren werden! Genausowenig wie Bienenvölker daran sterben, dass man ihnen Teile des produzierten Honigs klaut.

Ist es nicht viel würdiger und respektvoller, das ganze Tier zu verwerten? Nicht nur das feine Fleisch zu essen, sondern aus den Resten Wurst zu machen? Die Borsten zu Bürsten und Pinseln zu verarbeiten, die Haut zu Leder und die Knochen zu Leim und Seife? Dass diese Art der Wirtschaft heute nicht mehr zeitgemäß ist, Tiere gezielt für die Leder- oder eben Fleischgewinnung gezüchtet und gehalten werden, ist mir klar. Auch (und vielleicht gerade) bei Schafen ist das deutlich, es gibt nämlich Fleisch- Milch- und Wollschafrassen. Leicht absurd, oder? Da gibt das eine Tier doch alles drei her und man züchtet sich ein Merkmal gezielt heran?

Ich möchte tierische Produkte konsumieren, die einen gewissen Qualitätsstandard erfüllen. Das fängt bei Biofleisch und Biokäse an und hört bei guten, haltbaren Lederschuhen auf. Meine persönliche Erfahrung sagt, dass Kunstlederschuhe nicht nur schlecht für meine Füße sind, sondern auch nicht so lange halten wie Lederschuhe. Ich besitze ein Paar Lederstiefeletten die fünfzehn Jahre alt sind und die ich wirklich sehr oft trage. Ab und zu werden sie neu besohlt, und eingeölt und das wars. Ich weiß nicht, wieviele Kunstlederschuhe ich in der Zwischenzeit besessen und verschlissen habe. Zu meiner Simplifizierungslust gehört auch der kontrollierte Konsum, genauer formuliert: gute Sachen kaufen, die ruhig etwas teurer sein dürfen, dafür aber lange halten. Meine Eltern essen Biofleisch von einem heimischen Bauern, dessen Robustrinder das ganze Jahr draußen sind und langsam, in ihrem natürlichen Wachstumstempo das Schlachtgewicht erreichen. Wenn geschlachtet wird, wird alles verwertet, schnell verarbeitet und lokal verkauft. Dann ist der Gefrierschrank wieder für ein (halbes?) Jahr gut gefüllt. Der Preis für dieses Fleisch ist zwar verglichen mit Supermarktfleisch sehr hoch, aber die Qualität ist noch viel höher. Und der metaphorische Preis, den wir für dieses Fleisch bezahlen, ist längst nicht so hoch wie der für Supermarkt-Massentierhaltungs-Qualfleisch.

Zurück zum Essen.

Zum Frühstück gab es Datteln, Feigen und Nüsse, ich hatte zwar auch Brot und Marmelade dabei, aber keinen Hunger drauf :)

Mittags die Reste der Wraps von gestern, das Foto kennt ihr ja schon.

Heute Abend habe ich eins meiner Lieblingsrezepte gemacht, nämlich Ofengemüse. Das vereint für mich alles, was ich am Alltagsessen liebe: Nur minimal bearbeitete saisonale Zutaten, schnelle Zubereitungszeit und es ist warm.

Dazu schneide ich einfach Gemüse in Spalten, verteile diese auf einem Backblech, gebe etwas Öl drüber und schiebe es bei 200°C etwa eine halbe Stunde in den Ofen. Nachher kommt noch etwas Salz und eventuell Kräuter drüber und das wars. Als Dip gab es heute vegane “Käse”sauce nach diesem Rezept, dazu ein Glas kühlen Cider. Lecker.


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